Teamentwicklung

Ist die Zukunft des Arbeitens wirklich hybrid?

Hybrides Arbeit ist das Arbeitsmodell der Zukunft.“ Diesen Satz hast Du sicherlich schon oft gehört. Klar, hybrides Arbeiten ist toll, denn die Kombination aus Präsenzarbeit im Büro und Arbeit von zu Hause oder anderswo bringt viel Flexibilität mit sich. Arbeitnehmer können ihre Arbeitszeit und -ort individueller gestalten und somit besser auf die eigenen Bedürfnisse und familiäre Verpflichtungen eingehen. Klingt nach einer guten Work-Life Balance.

 

Expertinnen und Experten diskutieren hybrides Arbeiten schon länger als das Arbeitsmodell der Zukunft. Doch wie funktionieren hybride Arbeitsmodelle in der Realität wirklich? Bringt hybrides Arbeiten das, was es verspricht? Wir wollten es wissen und haben zusammen mit Statista 1.750 Teammitglieder und Führungskräfte auf der ganzen Welt befragt. Welche Vorteile und Herausforderungen bringt hybrides Arbeiten und wie beeinflusst es die Entwicklung von Teams? Worauf sollten sich Unternehmen konzentrieren, um hybrides Arbeiten erfolgreich für alle Beteiligten zu machen? Diese Fragen stellen die Grundlagen des Reports zum Thema Zusammenarbeit in einem hybriden Arbeitsumfeld dar.

 

Klingt spannend? Du kannst den vollständigen Report direkt herunterladen oder hier weiterlesen und die wichtigsten Aspekte erfahren.

 

Arbeitsstrukturen, die glücklich machen

 

Die guten Nachrichten zuerst: Die aktuelle Arbeitsstruktur, sei es remote, hybrid oder Büro und die Präferenzen der Befragten stimmen großenteils überein: Sechs von zehn Mitarbeitenden sind in der Struktur, in der sie arbeiten, zufrieden. Auf Länderebene ist dieser Anteil am höchsten in den Niederlanden (70%) und am niedrigsten in Frankreich (54%). Das klingt erst mal vielversprechend, doch was bedeutet das im Detail?

70% möchten in hybriden Arbeitsstrukturen bleiben

Befragte, die ausschließlich remote arbeiten, scheinen am glücklichsten zu sein. Drei Viertel der Arbeitnehmenden, die nie im Büro arbeiten, möchten diese Struktur auch in der Zukunft beibehalten. Komplett im Büro zu arbeiten ist am wenigsten beliebt. Doch zurück zur hybriden Arbeitsform. 70% der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in hybriden Strukturen würden gerne langfristig an dieser flexiblen Arbeitsform festhalten und 65% der Unternehmen planen, ihre hybride Struktur dauerhaft beizubehalten. Somit scheinen die Präferenzen der Mitarbeitenden von Unternehmen berücksichtigt zu werden und es wird das richtige Maß an Flexibilität an den Tag gelegt. So weit so gut.

 

Zufrieden und produktiv?

Klar ist: Die Zufriedenheit der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer von hybriden Arbeitsmodellen hat sich in einigen Bereichen verbessert. Ein kürzerer Arbeitstag durch den Wegfall des Pendelns und die Möglichkeit, bequem von zu Hause aus zu arbeiten, scheint für viele einen entscheidenden Unterschied für eine erstrebenswerte Life-Work Balance zu machen.

Zufriedenheit ist das A und O, doch die Performance darf natürlich auch nicht fehlen. Sind wir mehr oder weniger produktiv, wenn wir hybrid arbeiten? Der Report zeigt: Die Leistung und Effizienz der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im hybriden Arbeitsmodell ist hoch. 30% der Befragten, mindestens ein Viertel in jedem Land, stimmen der Aussage zu: "Ich erbringe viel bessere Leistungen, seit ich hybrid arbeite".  Teams scheinen Ihre gemeinsamen Ziele in hybriden Arbeitsstrukturen ebenfalls gut zu erreichen. Dies könnte darauf zurückzuführen sein, dass Teams die richtigen Räume für bestimmte Arbeitsformen nutzen, z.B. das Büro für die Zusammenarbeit und die Wohnung für Aufgaben, die viel Konzentration erfordern.

Hybrides Arbeiten ist also die perfekte Arbeitsform? Nicht ganz, denn der Report zeigt ebenfalls, dass es bemerkenswerte Nachteile gibt. Schlüsselwort Kommunikation.

 

Veränderte Dynamik im Team – der Kaffee mit den Kolleginnen

Ein Großteil unserer Lebenszeit verbringen wir mit Arbeiten. Daher ist es so wichtig, dass wir uns in unserem Team wohlfühlen. Hybrides Arbeiten kann die Dynamik in einem Team stark verändert. Das ist recht offensichtlich, denn wenn wir im Büro sind, führen wir spontan mal ein Gespräch mit unserer Lieblingskollegin oder besprechen mit dem Chef beim Kaffeetrinken welche Meilensteine anstehen. Das geht beim Arbeiten von zu Hause so natürlich nicht. Zwar wird beim hybriden Arbeiten viel kommuniziert, doch die meisten Kommunikationskanäle sind schriftlich. Da ist es nicht erstaunlich, dass sich die Kommunikation und die Dynamik im Team verändert.

Fast jeder zweite Mitarbeitende gab an, dass der Aufbau von Beziehungen durch die "Hybridisierung" des Teams schwieriger geworden ist. Etwa drei von zehn Arbeitnehmenden sagten außerdem, dass es durch hybrides Arbeiten "etwas schwieriger" wird, eine Teamidentität aufzubauen. Insbesondere für neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter scheint es nicht ganz so einfach in ein hybrides Team zu wachen, denn auch das Onboarding ist hybrid etwas schwieriger.

Der Mangel an persönlicher Kommunikation kann langfristige negative Auswirkungen auf die Teamleistung und die Unternehmenskultur haben. Daher gilt es hier anzusetzen und die Probleme anzugehen.

Ist hybrides Arbeiten doch nicht das neue Arbeitsmodell?

Bedeuteten diese Erkenntnisse also, dass uns hybrides Arbeiten unglücklich macht, da die Kommunikationsstrukturen unbefriedigend sind? Nein, denn viele dieser Probleme können gelöst werden, indem man sich an die neue hybride Arbeitsweise anpasst. Um die Teams optimal auf die hybride Arbeit vorzubereiten, müssen Schulungsprogramme neu entwickelt werden und der Einsatz von Technologien wie Zoom oder spezielle Tools für hybrides Arbeiten optimiert werden. Im Idealfall können die Arbeitnehmer zumindest teilweise im Büro anwesend sein, um das Engagement und den Zusammenhalt des Teams zu fördern und sicherzustellen, dass Erwartungen, Aufgaben und Ziele effektiv vermittelt werden.

Der Report zeigt, dass es keine festen Regeln dafür gibt, was für jedes Team geeignet ist. Jedes Team ist unterschiedlich und Arbeitsmodelle und die Verhaltens- und Arbeitspräferenzen der Teams sollten berücksichtig werden. Unternehmen können sich bei Führungskräften und Mitarbeitenden erkundigen, wo Unterstützung gewünscht ist, um sicherzustellen, dass die Kommunikationspolitik auf allen Teamebenen verstanden und praktiziert wird.

Wie sieht die Zukunft aus – hybrid, remote oder zurück ins Büro?

Die meisten Büroangestellten sind Teil eines hybriden Teams und ihre Arbeitgebenden planen, diese Struktur beizubehalten. In naher Zukunft ist keine Rückkehr zur ausschließlichen Arbeit im Büro zu erwarten und das ist auch gut so. Der Bericht zeigt jedoch deutlich, dass es für viele wichtig ist, ab und zu ins Büro zu gehen. Doch das sollte sicherlich kein größeres Problem sein.

Eins steht fest: Die hybride Arbeitsform stellt nach der Pandemie die Hauptform dar und hat auch wirklich viel Potenzial. Wir müssen nur die Schwachstellen, die besonders in der Kommunikation liegen, identifizieren und Lösungen entwickeln, die es größtenteils schon gibt.

 

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